Frauen haben den Fußball der BSG Chemie Leipzig von Anfang an mitgestaltet – als Spielerinnen, Fans und Funktionärinnen. Doch ihre Geschichten blieben lange unerzählt. Im Schatten des Fünfecks gibt ihnen eine Stimme!
In unserem Podcast sprechen wir mit Pionierinnen des Frauenfußballs, langjährigen Chemie-Fans und Expertinnen über die vergessene Geschichte der Frauen in Leutzsch. Von den ersten Teams in der DDR über die Fankultur bis hin zur aktuellen Debatte um Gleichberechtigung – wir fragen: Warum sind Frauen heute kaum sichtbar? Und wie kann sich das ändern?
Wo waren und sind die Mädchen und Frauen bei der BSG Chemie Leipzig? Eine Frauenfußballmannschaft gibt es aktuell nicht, Frauen im Vorstand oder Aufsichtsrat ebenso nicht. Warum ist das so? Muss das so bleiben? Wie sah es in der Vergangenheit bei der BSG bzw. dem FC Sachsen und anderen Vereinen aus? Wie erleben Mädchen und Frauen den Leutzscher Fußball?
Podiumsdiskussion im September 2021 mit:
Ricarda Hornig (ehemalige Spielerin des Frauenteams der BSG Chemie Leipzig in den 80er Jahren), Kristin Kielon (ehemalige Aufsichtsrätin bei der BSG von 2011-2017, Mitautorin im 100 Jahre AKS-Buch), Helga Roos (Eintracht Frankfurt-Fan, Mit-Initiatorin der Ausstellungen »100 Jahre Arbeiterfußball« und „Frankfurter Frauenfußballhistorie – die Pionierinnen des Gallus“) und Paula Sander (Chemie-Fan vom Norddamm und beteiligt am Projekt »Fußballgeschichten – Mädchen und Frauen in der Fankultur der BSG Chemie Leipzig« )
Moderation: Britt Schlehahn (Journalistin beim kreuzer Stadtmagazin und der LVZ)
Die Geschichte des Frauenfußballs in Leutzsch ist älter als die der BSG Chemie.
Das erste Frauenteam bei Chemie ist untrennbar mit Waltraud Horn verbunden. Sie ist eine der Zeitzeug:innen, die in dieser Folge zu Wort kommt. Die Anfänge des Frauenfußballs im Leutzscher Holz zu DDR Zeiten beschrieben uns darüber hinaus noch Maria Plehm und Karl Heinz Baumgart. Sie waren Teil eines Teams, das sportlich überzeugte, Fans anlockte und den Leipziger Fußball veränderte.
Der Podcast ist ein Teil des Projekts über Mädchen und Frauen bei der BSG Chemie. Wir haben eine Broschüre erstellt, wir suchen stetig nach mehr Gesprächspartner:innen und nach support. Schreibt uns an frauenprojekt@chemie-leipzig.de bei Interesse, Fragen, Kritik.
Alle reden über Frauen und Fußball. Seit der Europameisterschaft in England und dem Vizetitel der deutschen Frauen genießt der einst belächelte Sport ein vermeintlich neues, frisches und zeitgemäßes Image. Es gehört quasi zum guten Ton sich für die Gleichberechtigung auf dem grünen Rasen und den Rängen zu engagieren. Sogar der Kanzler macht das Thema zur Staatsräson, wenn er endlich »Equal Pay«, also die gleichberechtige Bezahlung von Fußballerinnen und Fußballern, von den Institutionen des Fußballs einfordert. Wir trauen dem Hype um die Fußballfrauen nicht so richtig und fragen, was es jenseits solcher Lippenbekenntnisse braucht, um eine echte Anerkennung des Sports zu ermöglichen. Was zeichnet eigentlich Frauenfußball aus? Ist er eine Alternative zur Regression im Männerbereich? Was können wir aus der spannenden Geschichte des Frauenfußballs lernen? Und wie bekommt man die aktuelle Sichtbarkeit der Frauen in den Stadien dauerhaft etabliert? Das sind einige der Fragen, die sich das Projekt »Im Schatten des Fünfecks« in den letzten Wochen und Monaten gestellt hat – die Podiumsdiskussion soll neben ersten Einschätzungen zum Status Quo vor allem auch in die Zukunft blicken und Auskunft darüber geben, ob eine »bessere Fußballwelt« wirklich möglich ist.
Mitschnitt der Podiumsdiskussion »Don't believe the hype! Frauen und Fußball zwischen Unsichtbarkeit und Anerkennung« mit: Alina Schwermer (Berlin, Journalistin und Autorin von Futopia Ideen für eine bessere Fußballwelt), Franziska Blendin (Frankfurt/Main, Mit-Gründerin des Podcasts und des internationalen Blogs »Forgotten Heroines«), Katharina Freitag (Kapitänin des Frauenteams der BSG Chemie Leipzig)
Moderation: Britt Schlehahn (Journalistin, u.a. im kreuzer/LVZ)
Frauen sind bei Chemie seit jeher dabei. Auch als Fans beim Fußball der Männer.
Die Geschichten im Schatten des Fünfecks, die wir bisher hier im Podcast beleuchtet haben, die drehten sich um den Fußball der Frauen in Leutzsch. Also auf dem Platz, um den Frauenfußball. Unser erstes Interview im Projekt, das führten wir mit zwei Frauen, die die BSG schon lange auf den Rängen verfolgen. Irgendwie naheliegend, liegt uns die Fanperspektive doch am nächsten.
Sommer 2021. Ein Frauenteam in Leutzsch gibt es noch nicht, das Flutlicht ist eine Baustelle. Mit einer kleinen Gruppe fahren wir an den Leipziger Stadtrand. Wir sprechen mit Heidrun und Birgit, die seit über 40 Jahren zu Chemie gehen, Teil des ältesten Fanclubs der BSG sind. In Heidruns Garten erzählen die beiden über die Faszination Leutzsch, über Jahrzehnte in Grün und Weiß, über Fansein bei der BSG.
Lange haben wir uns mit der regionale Geschichte des Fußballs der Frauen befasst. Jetzt erzählt Franziska Blendin über Irland, Island und Ghana. Von Rainer Koch über Martina Voss-Tecklenburg kommen etliche Menschen in ihrem Vortrag zu Wort. Die Präsentation zu ihrem Vortrag könnt ihr hier herunter laden: https://docdro.id/xzM69kz
Mit etwas Verspätung kredenzen wir euch die Podiumsdiskussion „it’s not just boys fun – Frauen in der Fußballfankultur“ aus dem vergangenen April, die in den Ausstellungsräumlichkeiten in der Leipziger Innenstadt stattfand: Marika Tändler-Walenta spricht mit Nicole Selmer (Chefredakteurin des Fußballfachmagazins ballesterer) und Christian Rudolph (Anlaufstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt des DFB) über den Status quo des Fußballs der Frauen, über Verbandsstrukturen hin zu den weiblich gelesenen Fans in den Kurven. Die drei hangeln sich an „nervigen Themen“ entlang, um die Erlebniswelten von Frauen im Fußball gemeinsam mit Stimmen aus dem Auditorium zu umreißen.