damenfussball in der brd

»Gegen alle Widerstände«

1953 veröffentlicht der Biologe und Sportmediziner Fred J. J. Buytendijk sein Buch »Das Fußballspiel. Eine psychologische Studie« – eine Fortsetzung des Klischees vom Fußball als männlichem Kampfsport. Der Niederländer empfiehlt Mädchen das Handballspiel und Jungen das Fußballspiel, da letzteren das Treten näherstehe als Mädchen.

Fred J. J. Buytendijk: »Das Fussballspiel. Eine psychologische Studie« (1953)
Fred J. J. Buytendijk: »Das Fussballspiel. Eine psychologische Studie« (1953)

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beschließt auf seinem Bundestag Ende Juli 1955 einstimmig, »unseren Vereinen nicht zu gestatten, Damenfußball-Abteilungen zu gründen oder Damenfußballmannschaften bei sich aufzunehmen, unseren Vereinen zu verbieten, soweit sie im Besitz eigener Plätze sind, diese für Damenfußballspiele zur Verfügung zu stellen und unseren Schieds- und Linienrichtern zu untersagen, Damenfußballspiele zu leiten«.

Frauen hindert das nicht am Fußballspielen. Schon 1956 gründet sich der Westdeutsche Damenfußballverband sowie zwei Jahre später die Deutsche Damen-Fußballvereinigung.

Die Formulierung spiegelt durchaus die damals herrschende Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft wider. Frauenfußballverbote gab es aber nicht nur in der BRD: Mit ähnlichen Argumenten unterbinden Funktionäre das Fußballspielen von Frauen in halb Europa.

Der DFB hebt das Verbot Ende Oktober 1970 auf. 1981 findet der erste Pokal-Wettbewerb und 1982 das erste offizielle Länderspiel statt.

17. April 1970: Fußballerinnen widersetzen sich dem DFB-Verbot
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