Zeitzeug:innen

Waltraud Horn

Waltraud Horn steht exemplarisch für die Haltung des Deutschen Fußball-Verbandes in der DDR zum Frauenfußball. 1967 wandte sie sich mit einem Brief an den DFV und bat um Unterstützung beim Aufbau einer Frauenmannschaft in Leipzig. Trotz Gegenwindes blieb sie am Ball, setzte sich gegen die »herrschenden Verhältnisse« durch und etablierte zusammen mit ihrem Vater das erste Frauenteam der BSG Chemie Leipzig. Über Jahrzehnte hat fast keiner von ihr Notiz genommen, sie tauchte in keinem Sammelband und keiner Festschrift auf. Wir haben sie wieder ausgegraben. Und mit ihr ihre Geschichten. Waltraud Horn steht sinnbildlich für viele andere Mädchen und Frauen, die damals und heute auf dem Rasen, im Verein und vor allem im Stadion und in der Kurve es als das normalste der Welt empfinden »fanatisch auf Fußball« zu sein.

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