Dass Frauenfußball nur geduldet und nicht besonders gefördert wird, bemerkt nicht zuletzt Baumgart schnell. Als nicht-olympische Disziplin fällt er aus dem Leistungssportsystem heraus und gilt buchstäblich als zweitklassig. Die Einstufung als Freizeit- und Erholungssport reicht den Aktiven vielerorts aber nicht aus. Auch nicht in Leutzsch, so Baumgart. Erst werden gemeinsam Freundschafts- und Einladungsspiele organisiert, später Stadt- und Bezirksmeisterschaften aus der Taufe gehoben. An den DDR-Bestenermittlungen nimmt BSG Chemie dreimal teil. Und zweimal werden die Leutzscher Frauen mit Baumgart inoffizieller Hallenmeister des Landes.
Besonders gern erinnert sich Baumgart an die Teilnahme an Einladungskicks auf Dorffesten – hier wird mit dem Preisgeld die Mannschaftskasse aufpoliert – und an die freundschaftlichen Besuche in der damaligen ČSSR. Die Frauen spielten also auch international…
Karl-Heinz Baumgart baut im Bezirk- und im Stadtfachausschuss die ersten Strukturen des Leipziger Frauenfußballs mit auf. Später wird er Staffelleiter, bis 1984/85 ist er im Verein aktiv. Roland Flathe folgt ihm als Betreuer des Frauenteams.